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Heimatkost: Judasohren – glibberige Winterkinder
LandGang Ausgabe 2019/6, Seite 92-95, von Marion Wick
Sie fallen kaum auf, doch wenn man beim Spaziergang durch die winterliche Landschaft einmal auf Fliederbeerensträucher achtet, dann findet man an ihren dickeren Ästen, auch an abgestorbenen Stümpfen, oftmals dunkelbraune, glibberig wirkende Pilze, die im Jugendstadium aussehen wie Ohren. Judasohren brauchen, um zu fruchten, einmal gründlich Frost, danach gefällt ihnen norddeutsches Schmuddelwetter um die null Grad mit Schneeregen oder Graupelschauern am besten, um zu gedeihen.
Wenn man sie so ansieht, mag man kaum glauben, dass sie essbar sind, da sie unappetitlich schleimig wirken. Wer jedoch einmal welche gepflückt hat, merkt, dass sie keine unangenehme Konsistenz haben, sondern sich eher so anfühlen wie Weingummi – und äußerst vielseitig verwendbar sind.
Zurück zum InhaltsverzeichnisFoto: Marcus Dewanger