Nordstrand – Der Ruhepol Nordfrieslands

LandGang Ausgabe 2020/6, Seite 104-109, von Annkathrin Gripp

Nordstrand – Der Ruhepol Nordfrieslands

Wenn die Tage ab Herbst kürzer werden und die Vegetation in einen sanften Winterschlaf fällt, sehnt sich auch so mancher Mensch nach Ruhe und Besinnung auf sich selbst. Gerne suchen wir Orte auf, an denen wir ankommen dürfen, keine Termine haben und durch nichts abgelenkt werden vom tiefen Durchatmen und Innehalten. Die Halbinsel Nordstrand begrüßt besonders im Winter Gäste, die jedem Trubel entkommen möchten.

Verlässt man Husum, die graue Stadt am Meer, und fährt mit dem Wagen weiter Richtung Schobüll, eröffnet sich an sonnenklaren Wintertagen ein herrlicher Blick über den befestigten Damm, der durch die Salzwiesen den Weg hinüber nach Nordstrand vorgibt. Wo im Frühjahr die Mutterschafe mit ihren Lämmern entlang der Straße grasen, liegen nun brache Flächen unter einem Hauch eisiger Kristalle der feuchten Seeluft. Schon während der Fahrt auf die Halbinsel spürt man, wie sich der Puls der umgebenden Natur anpasst: Er verlangsamt sich. Fernab vom Massentourismus hat jeder Gast auf der Halbinsel die Chance, das Nichts und das Unentdeckte zu erfahren. Manch einer fragt: »Was ist Nordstrand eigentlich?« Und jeder der gut 2.000 Bewohner wird antworten: »Unsere Insel ist etwas ganz Besonderes. Sie hat ihr eigenes Gesicht.«

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