Bewegende Keramik

LandGang Ausgabe 2022/1, Seite 54-59, von Jana Walther

Mal rau und wild, dann wieder glänzend und beruhigend – so vielseitig wie die Natur ist auch die Keramik von Eva Koj. Seit mehr als 40 Jahren ist sie dem Ton verfallen. Wir haben sie in ihrem Atelier in Mielkendorf besucht.

Während sich Eva Koj über die Drehscheibe beugt, taucht sie ab in eine andere Welt. Ihr Blick wird ganz fokussiert, jetzt geht es jetzt nur noch um das Material und sie. Die Form hat die 59-Jährige bereits ganz genau im Kopf. Während sich ihre Hände kraftvoll um den Ton schmiegen, wechselt ihr Blick zwischen Anstrengung und Glücksgefühl. Liebevoll und doch mit reichlich Druck gleiten ihre Hände durch die sich drehende Masse. Zwischendurch nimmt sie immer wieder ein paar Tropfen Wasser hinzu. Schon nach wenigen Minuten ist aus dem einstigen Klumpen die imposante Form einer Schale entstanden. »Das ist mein liebster Arbeitsschritt«, sagt die 59-Jährige, während sie das Gefäß zufrieden an die Seite stellt. Leider sei es gleichzeitig auch der Kürzeste.

Zurück zum InhaltsverzeichnisFoto: Jana Walther